Greift die Rechtsschutzversicherung eines Hauseigentümers beim Streit mit dem Nachbarn?
Als Hauseigentümer ist man nie davor sicher, nicht einmal in einen Streit mit dem Nachbarn zu gelangen. Da wird dann schon einmal darüber gestritten, wer die Äpfel von den überhängenden Zweigen des Apfelbaumes pflücken darf, wer das Laub von den angrenzenden Bäumen im Herbst zu entsorgen hat oder wer für den Beschnitt der über den Gartenzaun hängenden Äste zuständig ist. Wie nah darf eigentlich der Nachbar seine Gerätehütte an den benachbarten Zaun heran bauen? Wie hoch darf der Sichtschutzzaun sein? Von wann bis wann darf der Nachbar eigentlich Lärm mit seinem Rasenmäher machen? All dies sind immer wieder auftretende Fragen, die zu einem echten Problem in der Nachbarschaft werden können. Nicht selten, werden bereits bei solchen Kleinigkeiten deutsche Gerichte zur Klärung solcher Streitigkeiten beauftragt.
Rechtschutzversicherung für Hauseigentümer
Als Hauseigentümer sollte man, neben der erforderlichen Gebäudeversicherung, auch eine Rechtschutzversicherung abschließen. Sicherlich kennt man Begriffe wie Privatrechtschutz- und Kfz-Rechtschutzversicherung, aber welche Rechtschutzversicherung greift beim Thema Nachbarrecht bzw. bei einem Nachbarschaftsstreit ein?
Hier gibt es ganz spezielle Versicherungen für Hauseigentümer, bei manchen Versicherungen nennt es sich auch Wohnungs- und Grundstücksrechtschutz, die auch Mieter in Anspruch nehmen können. In jedem Fall sollten Sie sich bei Abschluss einer Rechtschutzversicherung sicherstellen, das auch Streitigkeiten in Bezug auf das Nachbarrecht mit dieser Versicherung abgedeckt sind. Selbst wenn Sie nicht vorhaben einen Rechtsstreit mit den Nachbarn einzugehen, so kann doch auch von den Nachbarn her eine Anschuldigung komme. In einem solchen Falle, möchte man dann doch zumindest den rechtlichen Rat eines Anwaltes einholen können.
Welche Kosten übernimmt die Rechtsschutzversicherung?
Oft übernehmen Rechtschutzversicherungen, für einen aktuell vorliegenden Streitfall, eine erste Rechtsberatung, bevor es zu einem tatsächlichen Rechtsstreit kommt. Sollte es dann aber doch nicht so einfach zu klären sein, übernimmt die Rechtschutzversicherung normalerweise alle Kosten, die bei einem Rechtsstreit anfallen. Hier gilt es zu bedenken, dass bei den meisten Rechtschutzversicherungen eine Selbstbeteiligung im Raume steht, die der Versicherungsnehmer für jede zu prozessierende Instanz zu zahlen hat. Allerdings wird diese Selbstbeteiligung, im Vergleich zu der Höhe der Kosten die für ein eventuell anstehendes Gerichtsverfahren ohne vorhandene Rechtschutzversicherung anstehen würden, verschwindet gering sein. Denn für Anwälte und Gerichte, die sich mit diesem Fall beschäftigen werden, fallen schnell mal ein paar Tausend Euro an. Mit einer Rechtschutzversicherung ist man da vor finanziellem Schaden abgesichert.
Wie man dem Rechtsstreit aus dem Wege geht
Ganz abgesehen von den Kosten für einen Nachbarschaftsstreit, sollte man auch immer bedenken, dass man ja als Hauseigentümer geplant hat noch eine längere Zeit in dieser Gegend zu wohnen. Also sollte man sich bereits im Vorfeld genau überlegen, ob es wirklich richtig ist einen Streit vor dem Gericht auszufechten. Vielleicht kann man den Streit auch über ein klärendes Gespräch unter Zuhilfenahme des Nachbarrechtsgesetzes mit den Beteiligten nieder legen. Das würde beiden Partein eine Menge Zeit und Ärger ersparen.